Programm
  • Mirga Gražinytė-Tyla

Zeitgenössische Dramatik

Jeeps

Komödie von Nora Abdel-Maksoud

„SIND WIR EHRLICH. NIEMAND VON UNS SPRICHT GERNE ÜBER SEIN GELD. VOR ALLEM NICHT MIT MENSCHEN, DIE WENIGER HABEN ALS MAN SELBST.”

Wer hat noch nie von einem unerwarteten Erbe geträumt, das einem ein großes Vermögen und damit eine sorgenfreie Zukunft beschert? In „Jeeps“ steckt dieser Traum in einer Lostrommel, denn eine radikale Erbschaftsreform soll für eine neue Vermögensgerechtigkeit sorgen: Das Erbe aller Verstorbenen wird direkt vom Staat eingezogen und per Losverfahren neu und fair verteilt. Dann entscheidet nicht mehr der Zufall der Geburt über Bildungschancen, Lebensentwürfe und finanzielle Sicherheit, sondern einzig und allein das Losglück. Den gesamten bürokratischen Aufwand und die pikante Losverteilung übernimmt ausgerechnet das Jobcenter. Ein Vorhaben, das nach Konflikten mit Sprengkraft klingt. Und tatsächlich – die zwangsenterbte Jung-Unternehmerin Silke verbündet sich mit der amtserfahrenen Maude, einer „Stammkundin“ des Jobcenters. Mit gezückter Waffe stehen die beiden vor dem unbestechlichen Jobcenter-Mitarbeiter Gabor und drohen, seinen Geländewagen in die Luft zu jagen. Mit zynischen Kommentaren gießt Gabors Vorgesetzter Armin zusätzlich Öl ins Feuer. 

Mit „Jeeps“ ist der erfolgreichen deutschsprachigen Autorin Nora Abdel-Maksoud eine provokant zugespitzte Komödie gelungen, in der sie mit blitzschnellen Wendungen und bitterbösem Humor nichts Geringeres verhandelt als die aktuellen Debatten über Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft.

Besetzung


Inszenierung Isabel Osthues
Bühne & Kostüme N.N.